IMD 347
2013
248 Seiten.
ISBN: 978-3-88396-285-6
Buch: 22,00 €
SPEKULATIONEN
ist eine neue »Reihe in der Reihe« betitelt, die jene intellektuellen und theoretischen Strömungen würdigt, die sich seit einigen Jahren auf sehr heterogene Weise anschicken, ein neues Paradigma philosophischen Denkens herauszubilden.
Gemeinsamer Absetzungspunkt der nicht notwendig miteinander kompatiblen spekulativen Positionen ist eine spätestens seit Ende des 20. Jahrhunderts erschöpfte (post)moderne Kondition. Signum der neuen Denkansätze ist ihr positives Verhältnis zur Ontologie und ihr entspannter Umgang mit Metaphysik. Die Buchreihe wird das neue spekulative Denken mit Erstveröffentlichungen, Aufsatzsammlungen, und Übersetzungen zentraler Texte der bislang vor allem im anglo-amerikanischen und französischen Sprachraum rezipierten Autoren und Autorinnen einer deutschsprachigen Leserschaft bekannt machen.
Herausgegeben und mit einer Einführung versehen von Armen Avanessian.
Wie steht es um die Philosophie der Gegenwart? Diese Frage stellt sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts, nachdem das vergangene Jahrhundert durch zahlreiche Wendungen bestimmt wurde – sei es durch einen analytischen, einen ontologischen oder einen hermeneutischen turn. Nach der Ära der französischen Philosophie und der kritischen Theorie, die in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts die kontinentale Philosophie dominiert haben, wird der Realismus – bisher vorschnell als »naiv« disqualifiziert – neu bestimmt.
In der zeitgenössischen Philosophie kommt es zu einer realistischen Wende. Durch den Versuch, das Verhältnis von Philosophie und Wissenschaft und von Metaphysik und Epistemologie neu zu denken, konstituiert sich ein zeitgenössischer Realismus, der eine neue Kommunikation zwischen den Spekulationen der »kontinentalen« Philosophie und den Aussagen der »analytischen« Philosophie erfordert.
Dieser Band versammelt internationale, aus verschiedenen Generationen stammende Autoren. Dadurch erschließt sich ein weites Spektrum unterschiedlicher Zugänge zur zeitgenössischen Philosophie, die – im Namen eines transzendentalen Realismus, einer objekt-orientierten Philosophie oder eines spekulativen Materialismus – die post-kantische Korrelation von Denken und Sein als kontinentale anti-realistische Doktrin zurückweist, die behauptet, die metaphysische Opposition zwischen Realismus und Idealismus überwunden zu haben.