Reza Negarestani:

CYCLONOPEDIA

Komplizenschaft mit anonymen Materialien

Übersetzt von Ronald Voullié.

IMD 395
280 Seiten.
ISBN: 978-3-88396-338-9
Buch: ist angekündigt
Buch: 25,00 €

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SPEKULATIONEN

»Der Nahe Osten ist ein fühlendes Wesen – er lebt!« befindet der häretische Archäologe Dr. Hamid Parsani, bevor er unter mysteriösen Umständen verschwindet. Die ungeordneten Notizen, die er hinterlässt, bezeugen eine reichlich verworrene Beschäftigung mit dem Erdöl als dem eigentlichen »Schmiermittel« historischer und politischer Narrative.
Eine junge Amerikanerin kommt nach Istanbul, um ein Treffen mit einer unter Pseudonym schreibenden Online-Bekanntschaft zu arrangieren, das jedoch nicht zustande kommt. In ihrem Hotelzimmer entdeckt sie ein seltsames Manuskript, dass kryptische Hinweise enthält, die sie nur zu weiteren ungereimten Widersprüchen führen, und sie beginnt sich zu fragen, ob ihr Online-Freund nicht von Beginn an nur eine fiktive Figur war.
In der Zwischenzeit, während der »War on Terror« weiter eskaliert, werden die Vereinigten Staaten in eine asymmetrische Auseinandersetzung mit Okkulturen hineingezogen, die einer vorzeitlichen, finsteren, vom Öl gesättigten Weltanschauung anhängen. Es scheint, als würde der Krieg selbst die Kriegsmaschinen nähren, ganze Städte der Wüste gleichmachen, die Angreifer mit dem finsteren Herz des Öls verführen …
CYCLONOPEDIA ist zugleich Horrorstory, Traktat einer spekulativen Theologie, dämonologischer Atlas, politischer Samisdat, philosophisches Grimoire, und nicht zuletzt eine Theoriefiktion über den Nahen Osten, in dem unablässig ein Schrecken auf den nächsten folgt. Reza Negarestani verknüpft die beängstigenden Perspektiven der zeitgenössischen Weltpolitik und des »War on Terror« mit einer Archäologie des Nahen Ostens und einer Naturgeschichte der Welt. CYCLONOPEDIA ist eine Nahost-Odyssee, die von Archäologen, Dschihadisten, Ölschmugglern, Delta Force Offizieren, Häresiarchen, den Körpern vorzeitlicher Gottheiten und anderen Marionetten bevölkert ist. Die Reise in die Unterwelt beginnt in den Ölfördergebieten im Dämmerlicht einer verrottenden Sonne, folgt den Tentakeln der Ölpipelines, um schließlich in der Wüste anzulangen, in der der Monotheismus mit den teerigen Träumen vom Aufstand der Erde gegen die Sonne konfrontiert wird.
Mit einem Prolog von Armen Avanessian.

Reza Negarestani, geboren im Iran, Philosoph und Schriftsteller, lebt und arbeitet vornehmlich im Nahen Osten.