IMD 388
120 Seiten.
ISBN: 978-3-88396-329-7
Buch: ist vergriffen
Obgleich sich unser Wissen in den vergangenen Jahrzehnten explosionsartig vermehrt hat, bleibt der Ursprung des Menschen nach wie vor rätselhaft. Die evolutionistischen Anthropologien erklären die Entstehung des Menschen schrittweise aus seiner Anatomie und lassen die Gattung Homo mit der Werkzeugproduktion vor 2 Millionen Jahren beginnen. Constantin Rauer belegt anhand einer umfassenden Materialrecherche, dass sich der Mensch nicht durch sein Werkzeug, sondern wesentlich durch seine symbolische Kultur vom Tierreich unterscheidet. Die Kultur des Symbolischen ist jedoch erst verhältnismäßig spät zwischen 100.000 und 37.000 before present entstanden. In dieser Zeit bildete sich subjektiv die Fähigkeit, Bilder zu produzieren und zu erkennen, sowie objektiv die Kunst in all ihren Erscheinungsformen, die Bestattungen und religiösen Jenseitsvorstellungen, sowie schließlich das Bewusstsein der Gattungszugehörigkeit und die Geschichtsschreibung, die in den ersten 30.000 Jahren der Repräsentationsgeschichte durch Bilder vermittelt und tradiert wurde. All diese Eigenschaften konstituieren Homo cultus und mit diesem die Entstehung des modernen Menschen. In dem vorliegenden Band wird der Frage nachgegangen, warum und wie es zu diesem plötzlichen Heraustreten des Menschen aus der Gesamtheit des Naturreichs gekommen ist.
Constantin Rauer, Philosoph und Religionswissenschaftler, lebt in Berlin. Die hier vorgelegte Studie geht auf ein von der Gerda Henkel Stiftung gefördertes Forschungsprojekt zurück.