Giorgio Agamben:

Nymphae

Übersetzt von Andreas Hiepko.

IMD 276
2005
123 Seiten.
ISBN: 978-3-88396-210-8
Buch: 11,00 €

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Der titelgebende Essay des Bandes stellt die gut hundert Jahre alte Frage, die im Zentrum jenes legendären Briefwechsels zwischen André Jolles und Aby Warburg stand: „Wer ist die Nymphe, woher kommt sie?“ Nur äußerlich gleiche sie „einer freigelassenen tartarischen Sklavin“, lautete Warburgs Antwort, „ihrem wirklichen Wesen nach“ sei sie „ein Elementargeist, eine heidnische Göttin im Exil“. Agamben entfaltet diese Antwort mit Bill Violas Passage vom „imaginären“ zum „kinematographischen Museum“, mit einem Traktat zur Tanzkunst des Domenico da Piacenza, mit den „androgynen Kinderwelten“ Henry Dargers, mit Benjamin, Vischer und Paracelsus, bis man mit Boccaccio davon überzeugt ist, dass „lieben und eine Nymphe lieben ein und dasselbe bedeuten“.
„Die Passion der Faktizität“, der zweite Text dieser Sammlung, unternimmt eine Verortung der Liebe in Heideggers Denken.
Der dritte Essay verfolgt das Schicksal der „poetischen Atheologie der Moderne“ bis an den Punkt, an dem es sich erfüllt – getreu der Anweisung Hölderlins in der zweiten Fassung von Dichterberuf, die die Geburtsstunde dieser atheologischen Tradition markiert: „so lange, bis Gottes Fehl hilft.“